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Über 65 Jahre Vereinsgeschichte - sportliche Entwicklung

Am 07. Juli 1951 fanden sich im damaligen Gasthaus "Zum Deutschen Haus" siebzehn zumeist junge Männer zusammen, um einen Sportverein zu gründen.

Bis dahin waren sie nur eine Sportgruppe der katholischen Jugend, um in loser Form Fußball und Leichtathletik zu betreiben und bei Sportfesten oder Veranstaltungen der katholischen Jugend zu starten. Dabei war der Wunsch entstanden, Sport regelmäßig in einem Verein ausführen zu können. In der damaligen Nachkriegszeit war der Andrang, Sport organisiert zu betreiben sehr groß. In Pfungstadt gab es zur damaligen Zeit nur den TSV als einzigen Sporttreibenden Verein. Dieser konnte aber nicht alle Sportinteressierten aufnehmen. Daher hatte man beschlossen selbst einen Verein zu gründen.

Nachdem die Werbetrommel fleißig betrieben wurde, besonders bei der kath. Pfarrgemeinde, war man doch etwas enttäuscht, nur wenige Leute bei der Gründungsversammlung begrüßen zu können. Die damaligen Pfungstädter Katholiken waren zumeist Heimatvertriebene, die erst kurz hier lebten und wohl andere Sorgen hatten, als einen Sportverein zu gründen.

Man beschloss dennoch einen Verein ins Leben zu rufen. Aufgrund von bestehenden Kontakten zu anderen DJK-Vereinen wollte man sich ebenfalls dem DJK-Verband anschließen. Der Verein wurde unter dem Namen "DJK Concordia Pfungstadt" eingetragen. Als Vereinsfarben wählte man Rot, Weiß und Gold. Zum 1. Vorsitzenden wurde Klaus Leuschen gewählt. Mit großer Begeisterung begann der Aufbau des Vereins, in dem zunächst die Sportarten Fußball und Leichtathletik angeboten wurden.

Die Fußballer spielten im ersten Jahr in der DJK-Spielgemeinschaft Hessen, die einen eigenen Spielbetrieb hatte, mit eigenen Spielerpässen und Schiedsrichtern. Da unser Verein noch keinen eigenen Sportplatz hatte, mussten alle Spiele auswärts ausgetragen werden.

Schon 1953, im zweiten Jahr nach der Gründung, gab die Diözese Mainz, zu deren Gebiet Pfungstadt gehört, den DJK-Vereinen die Weisung, dem Landessportbund beizutreten um unter diesem Fachverband Sport zu treiben. Der Landessportbund Hessen nahm aber zur damaligen Zeit keine DJK-Vereine auf. Für eine Aufnahme musste ein neutraler Name und Satzung vorgelegt werden. Zu diesem Zweck nannten wir uns fortan "Sportclub Concordia Pfungstadt", aber intern wurde weiterhin der Name "DJK Sportclub Concordia Pfungstadt" verwendet.

Die Tischtennisabteilung wurde dann im Jahre 1955 gegründet. Zunächst konnte nur eine Tischtennisplatte angeschafft werden und auch die Trainingsmöglichkeiten im katholischen Jugendheim waren mangelhaft. Die nächste Übungs­stätte war das Gasthaus „Zur Linde“ doch auch jetzt war man stark gehandikapt, da der eingeschränkte Trai­ningsraum die Weiterentwicklung der Abteilung behinderte. In dieser Zeit bestritt lediglich eine Mannschaft Freundschaftsspiele.

Aufwärts ging es, als die Tischtennisspieler der Concordia zu Trainingszwecken in den Flur der Goethe­schule wechseln konnten. Weitere Platten wurden angeschafft, eine sogar selbst angefertigt. Die Trainings­beteiligung stieg an und bald nahm eine Mannschaft an der Verbandsrunde teil. Den Aufwärtstrend der Abtei­lung unterstrich die Tatsache, dass auch eine Schüler- und eine Jugendmannschaft aufgestellt werden konn­ten. Nach einiger Zeit wechselten die Nachwuchsspieler allerdings zur Lokalkonkurrenz über.

Danach stagnierte die Weiterentwicklung. Die Abteilung blieb dem Concordia nur deshalb erhalten, weil ein Mannschaftskern fest zusammenhielt. Auch heute noch zeichnet diese Abteilung besonders Kameradschaft und Teamgeist aus. Heute sind die Mannschaften ein fester Bestandteil im Hessischen Tischtennisverband und die Gegner sind immer wieder gerne bei der Concordia zu Gast.

Unser Verein hatte durchweg nur junge Mitglieder ohne größeres Einkommen und es gab auch keine Gönner, die bereit gewesen wären, den Verein finanziell zu unterstützen. So waren die finanziellen Sorgen stets sehr groß. Aber es kamen Tugenden auf, die in unserem Verein zu einem wichtigen Faktor wurden - Idealismus und Gemeinschaft. Man packte zusammen an, legte Geld zusammen und war bescheiden. So entstanden die ersten eigenen Sportplätze.

Trotz des Heimvorteils, der sich automatisch aufgrund der widrigen Platzverhältnisse einstellte,  gab es oft zweistellige Niederlagen für die Fußballer. Mit Kameradschaft, Freundschaft und vielleicht einer feuchten Feier nach dem Spiel wurden diese Schlappen aber weggesteckt. Während sich die Fußballer langsam aber stetig verbesserten, waren die Leichtathleten schon von Beginn an erfolgreich unterwegs.

Der 1. Meistertitel für die Concordia war die Bezirksmeisterschaft über 1500 Meter, den Klaus Leuschen gewinnen konnte. Auch die Leichtathletik-Schüler verbuchten Erfolge und zählten im Kreis und Bezirk zu den Besten. Eine große Veranstaltung war der von der Concordia durchgeführte Straßenstaffellauf, der bis 1971 jährlich stattfand.

Im Jahre 1956 führten interne Schwierigkeiten mit den Fußballern dazu, dass diese fast geschlossen aus dem Verein austraten. Da man keine spielfähige Mannschaft mehr zusammen bekam, musste Fußball aufgegeben werden. Kurzzeitig drohte sogar die Auflösung unseres Vereins. Zur Rettung verhalf die Idee, mit einer Sportart, die es in Pfungstadt bis dahin noch nicht gab, neuen Schwung in den Verein zu bringen.

Man entschied sich für Basketball - mangels Halle sollten Spiele zunächst auswärts ausgetragen werden und zum Training hängte man einfach einen Korb an einer Hauswand auf. So startete die Concordia quasi von vorne. Mit neuem Elan ging man zu Werke. Aus den gemachten Erfahrungen und Fehlern wurde gelernt und man beschloss, dem Verein eine neue Struktur zu geben. Die Grundlage, die den heutigen Club darstellt, wurde gelegt.

Das sportliche Angebot wurde über die Jahre Stück für Stück erweitert, immer mit dem Gedanken, aktuell zu bleiben und den Wünschen der Mitglieder im Verein zu entsprechen. Die Tischtennisabteilung, die einige Zeit im Dornröschen-Schlaf lag, wurde wieder aktiviert. 1966 wurde mit großem Erfolg Frauengymnastik eingeführt. Es folgten Jedermannsport 1969, Judo 1970, Kinderturnen 1970, Volleyball 1972 (in 1997 wieder aufgelöst), Wandern 1974, Laienspiel 1989, Aerobic 1991, Hobbyfußball 1976 (in 2008 wieder aufgelöst), Kegeln 1992 und Tanzen in 1997. Orientalischer Frauentanz wird seit 1999 angeboten. Sporadisch wurde auch das Boule-Spiel mit ins Programm aufgenommen, das aber nur von einigen Mitgliedern betrieben wurde. Als letzte Neugründung wurde Hobby- und Kunst im Jahre 2010 aufgenommen.

Zurückblickend auf viele Jahrzehnte Sport und Geselligkeit, freuen wir uns einen aktiven Verein zu haben, der auch in den kommenden Jahren einen starken Eindruck für und in Pfungstadt hinterlassen wird.

Die Entstehung unserer Vereins-, Sport- und Freizeitanlage

In der Anfangszeit hatte unser Verein noch keinen eigenen Sportplatz und so mussten alle Spiele der Fußballmannschaft auswärts ausgetragen werden. Trainiert wurde am Waldrand. Nachdem der Vorstand mehrfach bei der Stadt vorstellig geworden war, bot diese schließlich ein Gelände an der Seeheimer Straße gegenüber dem heutigen Reitersportplatz an. Das Gelände war ein mit welligen Dünen durchzogenes Sandgrundstück. Auf den ersten Blick kaum denkbar, dort einen Sportplatz zu bauen. Mit Schaufel und Schubkarren wurde trotzdem gestartet. Da dies nur langsam voranging, lieh eine Baufirma unserem jungen Verein Gleise und eine Lore und die Arbeiten nahmen Fahrt auf.

Nach viel Schweiß und Mühe war es dann endlich soweit, dass die ersten Fußballspiele auf eigenem Platz ausgetragen werden konnten. Die Oberfläche des Sportplatzes bestand aus reinem Sand und so war er vor allem bei den gegnerischen Teams gar bald sehr gefürchtet - besonders im Sommer. Die Einweihung war ein großer Freudentag für die Concorden.

Dieser erste Sportplatz fiel allerdings schon bald dem Wohnungsbau zum Opfer. Aber die Stadt stellte an der Freiligrathstraße ein neues Gelände zur Verfügung, das erneut in Selbsthilfe für den Sportbetrieb hergerichtet werden musste.

Für die im Jahr 1956 gegründete Basketballabteilung, die wie schon die Fußballer zunächst ihre Spiele auswärts austrug, wurde nach zwei Jahren von der Stadt Pfungstadt ein Gelände an der Friedrich-Ebert-Schule zur Verfügung gestellt. Auch hier wurde in Selbsthilfe der Freiplatz errichtet. Um das Material und Abwalzen des Platzes bezahlen zu können, legten die Spieler einen beträchtlichen Betrag in die gemeinsame Kasse.

Anfang der 70er Jahre kam in unserem Verein der Gedanke auf, ein eigenes Sport- und Freizeitzentrum zu bauen und so die Concorden unter einem Dach zu vereinen. Bisher hatten die einzelnen Abteilungen ihren Sport an unterschiedlichen Sportstätten ausgeübt. Zunächst gab es vereinzelt Skepsis, doch als das Vorhaben vom 1. Vorsitzende bei der Jahreshauptversammlung offiziell angesprochen wurde, fand es allgemeine Zustimmung.

Bald darauf wurde ein Bauausschuss gebildet. Bei der Stadt Pfungstadt wurde ein Antrag gestellt, uns ein geeignetes Gelände zu überlassen. Nach langen Verhandlungen und reiflichen Überlegungen durch Vorstand und Bauausschuss entschloss man sich, das Angebot der Stadt Pfungstadt anzunehmen und im Bereich des "Freizeitzentrums Süd" ein ausreichend großes Grundstück zu akzeptieren. Der notwendige Erbpachtvertrag mit der Stadt Pfungstadt wurde am 30. April 1981 notariell beurkundet.

Zwischenzeitlich war der Verein nicht untätig gewesen und hatte die planerischen Voraussetzungen geschaffen, so dass Anfang April 1981 der Bauantrag eingereicht werden konnte. Fragen der Finanzierung mit der Stadt Pfungstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg konnten zur Zufriedenheit unseres Vereins geregelt werden. Doch nun fing für die Concordia der Weg durch die Instanzen erst an. Es begann, man kann schon beinahe sagen "der Kampf" um die Baugenehmigung.

Guten Mutes hatte man noch am 21. November 1981 den 1. Spatenstich feierlich begangen als die Nachricht eintraf: "Aus förmlichen Gründen und auch aus Gründen des Natur- und Landschaftsschutzes kann das geplante Gebäude nicht an der vorgesehenen Stelle errichtet werden."

Zur Durchsetzung der Ziele des Vereins wurde von der Concordia am 4. Juni 1982 zu einem Behördengespräch auf das vorgesehene Baugelände eingeladen. Die Concorden hatten dazu ein kleines Zelt aufgestellt und recht viele Politiker und Verantwortliche der Verwaltung waren dieser Einladung gefolgt. Unser Verein hatte im Vorfeld durch entsprechende Presseinformationen auch für die notwendige Aufmerksamkeit gesorgt. Erfreulicherweise konnte der Vertreter des Regierungspräsidenten bei diesem Gespräch die erforderliche Ausnahmegenehmigung zum regionalen Bauerwartungsplan präsentieren, allerdings mit der Auflage, einen anderen Standort für das Gebäude zu finden.

Die Umplanungsarbeiten begannen sofort, denn die Concorden sahen ein, dass diese besser als gar keine eigene Sportstätte war. Die Stadt Pfungstadt änderte ihren Bebauungsplan und stellte einen Grünordnungs- bzw. Landschaftsplan für das gesamte Freizeitzentrum auf. Der Verein verpflichtete einen namhaften Garten- und Landschaftsplaner, der einen landschaftspflegerischen Begleitplan für den Bauantrag erstellte.

Gut zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich war es endlich soweit: Mit Datum vom 9. März 1984 wurde mit Zustimmung des Regierungspräsidenten in Darmstadt die Baugenehmigung vom Kreisbauamt erteilt, nachdem im letzten Moment noch Schwierigkeiten mit der Abwasserbeseitigung ausgeräumt werden konnten. Am 10. März 1984 begannen die Bauarbeiten und schon am 30. Juni konnte nach gut dreimonatiger Bauzeit das Richtfest gefeiert werden.

In mehr als 10.000 Arbeitsstunden wurde das Gebäude in Selbsthilfe durch die Vereinsmitglieder gebaut. Nur spezielle Arbeiten wie Glasbausteine und Hallenboden wurden an Fachfirmen vergeben. In diesem ersten Abschnitt der Baumaßnahme entstanden die Sporthalle mit Geräteraum, Umkleide- und Duschräume sowie der Clubraum mit Küche und im Kellergeschoss die Toilettenanlagen, Heizungs- und Lagerraum. Nur 11 Monate nach Baubeginn, am 1. Juni 1985, konnte das Gebäude bezogen werden. Eine beispiellose Gemeinschaftsarbeit wurde mit dem ersten Teilabschnitt unserer Baumaßnahmen abgeschlossen.

Nach einer schöpferischen Pause erstellte man im Außenbereich das Kunststoff-Kleinspielfeld für die Basketballer, ein Jahr später, in 1986, das Rasen-Kleinspielfeld. Im Kellergeschoss wurde ein weiterer Übungsraum mit Umkleideraum und Dusche ausgebaut. Es folgte ein Kraftraum inklusive der Geräte, das Geschäftszimmer mit EDV für unsere Vereinsverwaltung. Später wurde ein Hartplatz für die das Boule-Spiel angelegt.

Im Jahr 2002 wurde ein lang gehegter Wunsch, vor allem unserer älteren Mitglieder, erfüllt. Vom Vorstand über Jahre geplant, wurden zwei Kegelbahnen im Kellergeschoss des Vereinsheims eingebaut und am 29.11.2003 dem Spielbetrieb übergeben.

Wasserschäden machten es im November 2007 notwendig, die Vereinsgaststätte neu zu überdachen und wärmezudämmen. In dem Zusammenhang, wurde die Gaststätte durch einen kleinen Nebenraum erweitert. Ebenfalls wurde durch eine Garagenerweiterung Platz geschaffen um den überfüllten Geräteraum zu entlasten.

Im Untergeschoss wurde in 2017 der selten genutzte Duschraum durch einen Vorratsraum für die Abteilungen ersetzt.

Um die Sicherheit für die Nutzung der Hallen zu gewährleisten wurde in 2017 der Boden des Geräteraums komplett erneuert und in 2018 wurden die Böden in beiden Hallen repariert. Diese waren durch 30 Jahren  intensiver Nutzung an mehreren Stellen schadhaft geworden.

Als nächste Großinvestitionen stehen die Sanierung der Duschräume an und die Sanierung des Freiplatzes.